Zur Rubrik "Hören"
Kommentieren
Zur Hauptseite
Zur Hauptseite
Worum's geht...
Musikmacher
Bewegte Bilder
Lesen
Anderes

STEFAN PETERS - The Sense Of It All (A Snow Story) (2001, Eigenvertrieb)

Hmm ... wieder mal 'ne Eigenproduktion, dieser Name und dann noch diese obskure Aufmachung - meine Erwartungen siedelten sich erstmal ungewollt sehr niedrig an. Doch, so kann man sich täuschen, st. peters warten tatsächlich mit einer launigen Überraschung auf. Und zwar mit kunstvoll verspielten, größtenteils durch elektronisches Instrumentarium intonierten, klassikinspirierten, gelungenen Kompositionen. Ab und an schimmern leicht Prog-Größen wie ELP oder eventuell Magellan durch, insgesamt schafft man sich jedoch eine sehr eigene Note, sei es nun mit geschwinden, freudigen, ineinander verschränkten Tastenläufen wie bei "the journey to...", "...chasing yeti (he escaped)", dem Titelstück, wie auch mit ebenso sensibel ausgearbeiteten getrageneren Klängen bei "somewhere, downhill", den schönen "chill?" und "no snow but rain" oder dem pastoralen und zugleich jubilierenden "hail to the frozen fllakes". Neben den Synthies wird der rein instrumentelle Sound zusätzlich durch Piano und Kirchenorgel bereichert, partiell gar davon getragen; eher selten stößt noch eine - an einer kurzen Stelle des über achtminütigen Titelstücks vielleicht etwas zu freakig kommende - E-Gitarre hinzu. Musikalisch kann also insgesamt durchaus eine ansprechende, reife Leistung bilanziert werden. Hörenswert!
Und, ja, schließlich enthüllt genauso das Artwork, welches eine Reihe augenscheinlich sehr alter, angegilbter schwarzweißer Photographien mit Schnappschüssen eines Skiurlaubes zeigt, seine dahinterliegende Idee und Absicht, wenn man es dahin gehend interpretiert, daß diese eine Allegorie für die Erinnerungen eines betagten Menschen darstellen, der, vielleicht am Ende seines Lebensweges angekommen, bildhafte Rückschau auf für ihn erlebnisreiche und somit wertvolle Zeiten hält, diese sich wieder vergegenwärtigt, in sich zu neuer Lebendigkeit erwachen läßt...
Wenn man dann weitergehend die Musik als dazu gehöriges vertontes Sinnbild dieser Reise in eine Räumlichkeit der eigenen Seelengalerie ansieht, verleiht ihr dies ein zusätzliches sättigendes Gefühl von Tiefe und inhaltlicher Bedeutung.
Wer mehr wissen möchte: www.peters77.de

- Heiko - 03/03