Es
hatte sich ja bereits mit dem letztjährigen Live-Mitschnitt vom Hellfest
angedeutet, daß Trust se reforme!, aber inzwischen ist dieser
geradezu historische Event nun endlich auch amtlich! Nach langen Jahren des
Wartens/Bangens/Hoffens hat sich unsere ZWNN-hofeigene Legende doch noch einmal
aufgerafft, um nach dem letztendlich doch etwas halbgaren 13 à Table
abermals neues Studiomaterial aufzulegen - Rebelle & toujours débout!
Ainsi
écoutez:
Los geht´s mit dem recht gefälligen Ni Dieu, ni Maître (noch nicht ganz so spektakulär), gefolgt vom von der bereits erwähnten 2017er-Live-Veröffentlichung bekannten Democrassie (auch ganz nett) naja Auch das folgende Fils de Pute ist noch nicht so der Bringer, sympathisch-polternder Bluesrock halt, bis einen schließlich Déjà servi dann doch endlich aufhorchen läßt! Sollten sie´s wirklich noch einmal gepackt haben?
Es folgen noch zwei kleinere Durchhänger (mit dem recht merkwürdigen J´m´en fous par mal haben sie sich - genauso wie mit dem später folgenden Caliente - mal wieder den ein oder anderen Ausflug in den Bereich der "Katzenmusik" nicht verkneifen können; ersteres wird allerdings durch eine feine bluesige Gitarrenarbeit so gerade noch vor dem Attribut "Totalausfall" bewahrt, letzteres spreizt sich durch eine zwar treibende Strophe, die aber in krassem Gegensatz zum fast schon anbiedernd wirkenden latinoinfizierten Refrain steht); was auch noch - nicht unbedingt positiv - auffällt, sind die im Vergleich zu früher teilweise doch recht überpräsenten weiblichen Co- und Backgroundgesänge, die nicht immer so ganz passend wirken jedoch auch & gerade dem 7. Song L´Exterminateur - starker Song der "älteren" Machart - wiederum sehr gut zu Gesicht stehen.
Und genau ab hier nimmt das Album dann doch noch so richtig Fahrt auf - das bereits erwähnte Caliente einmal ausgeklammert! TRUST spielen sich durch die ganze Bandbreite ihres Stils, bis sie schließlich mit dem furiosen Schlußdoppel aus F-Haine (eher etwas punkig) und dem von einem mächtig groovenden AC/DC-Riff getragenen Où sont passes les Anges dann doch noch auf einer für alle - hoffentlich nicht nur alten - Anhänger durchaus versöhnlichen Zielgeraden einlaufen.
- Klaus - 05/2018