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WASTE LAGOON- Shadow Chaser" (2001, Rising Sun)

Müll Lagune? Hmm... mutet ein wenig abschreckend an, der Bandname, ich weiß nicht, ob die Jungs sich damit wirklich einen Gefallen getan haben. Die Titel und das Spielen mit dem Radioaktivitätssymbol lassen weiterhin auf eine großteils öko-politische Thematisierung schließen. Doch läßt man sich auf den Inhalt erst einmal ein, merkt man recht schnell, daß in dieser Waste Lagoon einiges an Lebendigkeit gedeiht! Mit dieser CD legt uns eine junge norwegische Band ihr Debut vor und dokumentiert bereits hierauf ein beeindruckendes Maß an spielerischem Vermögen. Progressive Musik ist angesagt, die permanent irgendwo zwischen Rock und Metal hin- und hertänzelt. Die Gitarren stehen klar im Vordergrund, während die Keys nur sporadisch Akzente setzen. Eines ihrer großen Vorbilder sind wohl Rush, denen man bezeichnenderweise im Booklet huldigt. Die "Hemispheres"-Phase vermischt mit den 80er Sachen der Kanadier, käme dem Sound dessen sich Waste Lagoon befleißigen denn auch recht nahe. Einerseits sehr technisch, mit vielen Breaks in den einzelnen Stücken, wechseln sich kernige Riffs mit filigranen Läufen, sich rhythmisch vertrackte Passagen auch immer wieder mal mit tollen Melodieausbrüchen ab. Weiterhin weiß Sänger Frode Fredriksen mit seiner akzentuierten mittelhohen Stimme durchaus zu gefallen. Wenn mich die Norweger an jemanden erinnern, dann fallen mir hierzu noch Damn The Machine ein, welche 1993 selbst einen sehr guten Erstling von ähnlichem thematischem Pragmatismus ablieferten und anschließend aufgrund geringen kommerziellen Potenzials in der Masse leider untergingen. Da ich allerdings einer der fünf Leute in Europa sein dürfte, die das besagte damalige Album der Amerikaner auch tatsächlich in ihrem Besitz wähnen, dürfte dieser Querverweis wohl nun doch etwas ins Leere laufen... Wie dem auch sei, hoffen wir für die Norweger und ihr gutes wie beachtenswertes Debut einmal das Beste!

- Heiko - 03/03