Nachfolgende Besprechung stammt aus dem NONONKONFORM #4/ASCENSION. Sie wird hier unverändert wiedergegeben.
Aktuelle
Besprechungen waren nie Sache des NONKONFORM. Das Neueste von TRUST erschien
Ende ‘96, war aber lange nur über Frankreich-Import erhältlich,
und ich weiß nicht, ob das Album mittlerweile für Deutschland lizensiert
worden ist („Danke!“ an dieser Stelle mal wieder an Hansjörg Luz, der
mir das Tape zukommen ließ). Ich war sehr überrascht, durch die
Rezension im RH ein neues Lebenszeichen von TRUST zu erhalten. Nun, kein NONKONFORM
ohne TRUST, so unverständlich das manchem sein sollte. Bei der Band hat
sich musikalisch nicht viel verändert. Bluesig angehauch-ter Hardrock,
irgendwie von AC/DC beeinflußt und doch ganz anders; etwas ruhiger sind
sie vielleicht geworden. Die treibenden Kräfte der Band, Bernie Bonvoisin
und Nono Krief, sind noch dabei, am Baß und am Schlagzeug sind neue
Gesichter zu sehen.
Keine Trends beherrschen diese Platte, kein Geschrammel, keine elektronischen
Drum-Beats, kein „moderner satter Groove“ (was oft bedeutet, daß die
Tontechniker versucht haben, Mängel des Songmaterials zu vertuschen),
dafür wird in ein paar Songs zu Bernies Sprechgesang akustisch geklampft.
Von den Texten habe ich nur so viel verstanden, daß es scheinbar um
den Krieg in Jugoslawien geht. Das Bemerkenswerte an Bernie Bonvoisin ist,
daß er es fertig bringt, alleine durch den stimmlichen Ausdruck die
Grundidee des Textes rüberzubringen. Wenn dann irgendwo „révolution“
gesungen wird, ein Titel „Guerre Civile“ heißt und Che Guevara im Booklet
prangt, bedeutet dies: auch inhaltlich sind sich TRUST anno ‘96, 17 Jahre
nach Erscheinen des Debut-Albums, treu geblieben.
In Paris soll die Band beim ersten Konzert nach 10 Jahren gewaltig abgefeiert
worden sein - im Rest der Welt werden TRUST wohl weiterhin so eine Art Insider-Status
genießen, nicht zuletzt wegen der französischen Sprache, welche
für mich gerade das Charakteristische von TRUST ausmacht.
- Martin - 05/99
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