Nach dem grandiosen Debut war für WALL
OF SLEEP leider erst einmal Feierabend, zumindest was den Vertrag mit Woronzow
Records anging. Die im Eigenverlag herausgebrachte Mini-CD konnte keine der
kontaktierten Plattenfirmen begeistern (aufwachen, Leute!!!) und so löste
sich die Band nach ihrem letzten Konzert im September ´96 auf.
Im Vergleich zum Album sind WALL OF SLEEP auf ihrer zweiten CD stellenweise
ein wenig härter geworden, ohne allerdings ihr Markenzeichen, die Mischung
aus melodischen Gitarrenriffs und dem dreistimmigen Gesang (oft als Hintergrunduntermalung)
aufzugeben. Der Sound ist etwas voller als auf dem Debut, das die Band selbst
als gar nicht so gelungen ansieht, weil es zu überhastet aufgenommen worden
sei. Nun, Fakt ist jedenfalls, daß WALL OF SLEEP keine großartigen
Veränderungen eingegangen sind, außer vielleicht bei den vier „regulären“
Songs (es sind noch zwei Instrumentalstücke vertreten) einen Tick schneller
und geradliniger zu spielen. Das steht ihnen genauso gut, obwohl ein Song wie
„Stormcrow“ in einer eher zurückhaltenden Version wohl besser geklungen
hätte.
Das Titelstück versöhnt allerdings für diesen kleiner Hänger,
bevor zwei Instrumentalsongs die Mini-CD abschließen. Möglicherweise
waren diese beiden Tracks als Demoversionen gedacht, zu denen später noch
Gesang kommen sollte, denn sie wirken ziemlich roh und etwas unfertig. „Morning
Star“ z.B. ist aber auch so mehr als hörenswert und würde sich gut
als Einstieg in ein Livekonzert eignen. Wie schon auf dem Album sind auch hier
die Songs ziemlich lang (nicht langweilig!) ausgefallen, aber nicht künstlich
aufgeblasen. Schade, daß WALL OF SLEEP nach dieser Scheibe den Weg alles
Irdischen gingen, aber so ganz wollen wir die Hoffnung nicht aufgeben, daß
sich die Herren noch einmal zusammenfinden. Dann aber bitte mit der Hilfe eines
Labels, das Qualität dieser Band zu würdigen weiß.
- Stefan N. - 08/00
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